Wie Kinder heute lernen by Martin Korte
Author:Martin Korte [Korte, Martin]
Language: deu
Format: epub
ISBN: 3442156521
Publisher: DVA
Published: 2010-06-22T22:00:00+00:00
Von der Entwicklung der Geschlechter
Hormone, so glauben Wissenschaftler heute, prägen das kindliche Gehirn schon in der Gebärmutter. Sie beeinflussen aber auch später im Erwachsenengehirn noch das Denken und Fühlen.
Frauen besitzen in jeder Körperzelle zwei X-Chromosomen, Männer ein X- und ein Y-Chromosom - der Unterschied zwischen den Geschlechtern scheint also der kleine fehlende Arm am Y-Chromosom zu sein. Nur ein einziges Gen von den etwa 30 000 Genen, die der Mensch insgesamt besitzt, schaltet dabei die Frühentwicklung der Keimdrüsen von weiblich auf männlich um. Die Keimdrüsen bestimmen ihrerseits die hormonelle Umgebung des sich entwickelnden Embryos. Die für bestimmte Hormone empfänglichen Organe und Gewebe reagieren jedoch nur in bestimmten Zeitfenstern der Entwicklung auf hormonelle Signale.
Die weiblichen Sexualhormone heißen Östrogene, nach ihrem prominentesten Vertreter, dem Östrogen, benannt; die männlichen Sexualhormone, deren prominentester Vertreter das Testosteron ist, werden als Androgene bezeichnet. Androgene und Östrogene gibt es sowohl im weiblichen wie im männlichen Organismus. Nur ist das Verhältnis zueinander unterschiedlich: Männer produzieren etwa 15 bis 20 Mal mehr Testosteron als Frauen, die ihrerseits mehr Östrogene erzeugen.
Damit Hormone ihre Wirkung im Organismus - in der Haut, den Muskeln und im Gehirn - entfalten können, brauchen sie Andockstellen, sogenannte Rezeptoren. Diese sitzen auf den Zellen ihres Wirkungsortes, wie den Gewebebereichen, die die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale ausbilden. Brustdrüsenzellen in der weiblichen Brust sind z. B. reichlich mit Östrogenrezeptoren bedeckt. Testosteron und seine biochemischen Abkömmlinge wirken sich eher auf die Muskelmasse und den Knochenbau aus. Bemerkenswert ist, dass man auch im Gehirn Andockstellen für die Geschlechtshormone entdeckt hat. Allerdings kam es dabei für die Wissenschaftler zunächst zu einer irritierenden Überraschung: Ein amerikanisch-kanadisches Forscherteam hat nämlich herausgefunden, dass Testosteron zwar mit dem Blut das Gehirn erreicht, aber hier in Östrogen umgewandelt wird. Beide chemischen Moleküle sind nahe miteinander verwandt, sodass es nur einer enzymatischen Reaktion bedarf, um das eine in das andere umzuwandeln. Diese Situation scheint insofern paradox, als auch dem weiblichen Embryo Östrogen mehr als genug zur Verfügung steht, und zwar ohne den Umweg über das Testosteron. Die Lösung des Rätsels besteht darin, dass Östrogen an ein Eiweißmolekül im Blut gebunden ist. Dieses Alpha-Feto-Protein verhindert indirekt, dass Östrogen in das Gehirn eindringen kann, indem dieses große Protein von der Blut-Hirn-Schranke zurückgehalten wird. Diese Blut-Hirn-Schranke ist als selektive Barriere zwischen dem Blutgefäßsystem und dem Gehirn zu verstehen. Sie verhindert den unkontrollierten Übertritt von Blutbestandteilen oder im Blut gelösten Substanzen in das Gehirn. Anders als Östrogen ist Testosteron nicht an das Alpha-Feto-Protein gebunden und kann die Barriere zum Gehirn leicht passieren. Erst an den Nervenzellen wird es dann zu Östrogen umgewandelt und kann so das Gehirn strukturell verändern. Das weibliche Embryogehirn wird demnach durch das Alpha-Feto-Protein vor einer Vermännlichung geschützt.
Welches sind nun die Effekte einer Maskulinisierung in Bezug auf das Gehirn? Eine Region, in der man zuerst Unterschiede fand, ist der Hypothalamus. Hier waren einige Kerngebiete innerhalb des Hypothalamus deutlich größer, als dies bei Frauen im statistischen Mittel der Fall war. Er steuert maßgeblich das Sexualverhalten und reguliert auch die einzige Hormondrüse des Gehirns, die nur kirschkerngroße Hirnanhangsdrüse. Diese übergeordnete
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